ZT Josef Schweiger

Dienstag, 1. März 2011
11:00-11:45 Uhr

Zukunftstrend – Digitale Technologien



ABSTRACT

Die exakte Wiedergabe der intraoralen Verhältnisse ist Voraussetzung für die Herstellung prothetischer Restaurationen von der Totalprothese bis zum CAD/CAM–gefertigten Zahnersatz. Computer Aided Design (CAD) und Computer Aided Manufacturing (CAM) haben längst einen festen Platz in der Zahnheilkunde eingenommen. Mit der digitalen Abformung und der digitalen Verblendung wird nun ein umfassender Digitaler Workflow (digitaler Arbeitsablauf) zur Fertigung von Zahnrestaurationen realisiert. Das Stichwort heißt Computer Aided Impressioning (CAI), mit der das virtuelle Arbeiten von der digitalen Abformung über die digitale Bearbeitung des virtuellen Modells bis zum Gerüstdesign ermöglicht wird. Derzeit bieten bereits mehrere Hersteller die Möglichkeit der digitalen intraoralen Erfassung an, wobei sich diese sowohl im Aufbau als auch in der Aufnahmetechnik unterscheiden. Grundsätzlich arbeiten aber alle Geräte auf der Basis der lichtoptischen Erfassung. Man differenziert zwischen sogenannten "Inoffice"– und "Outoffice"–Systemen. Bei den "Inoffice"–Systemen erfolgt die Datenerfassung und die Restaurationsherstellung direkt in der Zahnärztlichen Praxis, während bei den "Outoffice"–Systemen nach der intraoralen Datenerfassung diese zur Weiterverarbeitung an das Zahntechnische Labor bzw. an das Fertigungszentrum geschickt werden. Nach dem Festlegen der Präparationsgrenze und dem virtuellen Setzen der Sägeschnitte werden die Daten zur Modellherstellung an das Modellfertigungszentrum geschickt.
Parallel dazu kann bereits die Restauration im CAD–Verfahren konstruiert und anschließend digital gefertigt werden. Die Herstellung der Meistermodelle aus den Daten der digitalen Abformung ist ein wichtiger Bestandteil im Digital Workflow. Diese Modelle werden entweder subtraktiv durch Frästechnik oder additiv mittels Rapid Prototyping, z. B. durch stereolithographische Verfahren, hergestellt. Seit Herbst 2009 wird der Digital Workfl ow durch die Möglichkeiten der Digitalen Verblendung ergänzt. Bei sogenannten "Digital veneering" werden beide Bestandteile einer Keramikkrone bzw. Keramikbrücke, also Gerüst und Verblendung, mittels CAD/CAM–Verfahren hergestellt und in einem anschließenden Fügeschritt im Keramikofen zusammengesintert. Erste Untersuchungen zu den mechanischen Werten solcher digital hergestellter Verblendkeramik-Restaurationen zeigen das hohe mechanische Potential dieser Restaurationsform.
Im Vortrag werden der Aufbau, die Funktionsprinzipien und die Anwendungsmöglichkeiten der am Markt befindlichen Intraoral–Scan-Systeme erläutert, sowie deren Einbindung in den digitalen Workflow.
 
ZT Josef Schweiger