Berliner Kongresse - Quintessenz Verlag
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44. Deutscher Fortbildungskongress für die Zahnmedizinische Fachangestellte

"Parodontologie"

Wissenschaftliche Leitung:
Dr. Susanne Fath
Freitag, 17.04.2015
14:00-14:15
Dr. Susanne Fath
Eröffnung
14:15-14:45
Sozialepidemiologische Datenlagen weisen national sowie international auf die hohe Bedeutung parodontaler Erkrankungen für den zahnärztlichen Versorgungsalltag hin. Paradoxerweise wird sich diese Bedeutung durch den zunehmenden Zahnerhalt und den demographischen Wandel zukünftig noch weiter erhöhen. Zudem gibt es wissenschaftliche Erkenntnislagen, die deutliche Zusammenhänge zu bedeutsamen allgemeingesundheitlichen Störungen aufzeigen. Gleichzeitig ist jedoch das parodontitisrelevante Wissen in der breiten Bevölkerung einschließlich der Risiken und Folgen dieser Erkrankung unzureichend. Für die Praxis ist die Herstellung und Erhaltung der Compliance nicht nur für die erfolgreiche Behandlung von großer Wichtigkeit, sondern auch im Rahmen der Aufklärung eine echte Herausforderung. Gleichzeitig liegt in der parodontologischen Fachwelt keine befriedigende klinische Falldefinition vor. Vor diesen Hintergründen gilt es, insbesondere die sekundäre Prävention (Früherkennung) deutlich zu verstärken. Sowohl im Rahmen der Aufklärung als auch bei der Umsetzung der Behandlungsstrategien kommt dem qualifizierten zahnmedizinischen Fachpersonal eine große Bedeutung zu.
14:45-15:15
Die zwei wichtigsten Erkrankungen die im Mund auftreten, Karies und Parodontitis, entstehen nur, wenn ein etablierter dentaler Biofilm an den Zahnoberflächen vorliegt. Der Biofilm ist eine dicke Schicht von dicht gepackten Bakterien, die auf den Oberflächen des Mundes klebt. Grundsätzlich sind sehr viele Bakterienarten in einem Biofilm angesiedelt. Je nach Lokalisation, ob auf der Schleimhaut oder supragingival auf dem Zahn oder in einer tiefen Zahnfleischtasche, ist die bakterielle Zusammensetzung des Biofilms sehr unterschiedlich. Für alle oralen Bakterien gilt, dass das Leben in einem Biofilm diverse Vorteile bietet. Dazu gehört der mechanische Schutz vor dem Abspülen durch Speichel oder Flüssigkeiten. Ein weiterer wichtiger Vorteil für die Bakterien des Biofilms ist die Hemmung der Wirkung von Antibiotika und Desinfektionsmitteln. Es gibt aber auch Vorteile für den Menschen. So schützt der orale Biofilm die Mundhöhle vor einer leichten Besiedelung durch exogene pathogene Keime. Daher sollte das Ziel von Mundhygieneprogrammen die Kontrolle des oralen Biofilms und nicht seine Elimination sein.
15:15-15:45
Ein effektives Biofilmmanagement gehört zu den Grundvoraussetzungen für die Erhaltung der Zahnmundgesundheit. Aufklärung, Instruktion und Motivation sind feste Bestandteile innerhalb der weitverbreiteten zahnärztlichen Prophylaxe.
Nur wie ist der tatsächliche Wissensstand und dessen Umsetzungsgrad der deutschen Bevölkerung zum häuslichen Biofilmmanagement? Was wissen sie über den Biofilm und den sich daraus ergebenen oralen und systemischen Erkrankungen? Was denkt die deutsche Bevölkerung über die von uns empfohlenen Mundhygienehilfsmittel bzw. -maßnahmen? Zu diesen und anderen Fragen rund um das häusliche Biofilmmanagement gibt die unter der deutschen Bevölkerung durchgeführte, repräsentative Befragung interessante Antworten, die entscheidende Ansätze für einen langfristigen Erfolg in der Erhaltung der Zahnmundgesundheit unserer Patienten liefern.
15:45-16:30
Pause und Besuch der Dentalausstellung
16:30-17:15
Zähne und Implantate brauchen tägliche Pflege, um die Bakterienansiedlung und die Entwicklung bakterieller Biofilme zu verhindern. Zur Vermeidung von Karies, Gingivitis und Parodontitis an Zähnen sowie peri-implantärer Mukositis und Peri-Implantitis an Implantaten gehören präventive Maßnahmen, die sorgfältig den Biofilm entfernen. Patienten müssen in der Praxis individuell beraten werden, wie und mit welchen Hilfsmitteln sie ihre Mundgesundheit optimal erhalten können. Zum häuslichen Biofilmmanagement gehören effiziente mechanische und effektive chemische Hilfsmittel, die die Bakterienansiedlung und die Entwicklung des Biofilms verhindern und somit auch dentalen, parodontalen und peri-implantären Erkrankungen vorbeugen. Eine Balance zwischen zu vielen und zu wenigen Hilfsmitteln muss gefunden werden, damit Patienten motiviert und bereit sind, ihrer Mundhygiene täglich zwischen regelmäßigen Nachsorgeterminen nachzugehen.
17:15-18:00
"Unser tägliches Brot" in der Zahnarztpraxis: Wie bleiben unsere Patienten Mund-gesund? Was haben Patienten täglich mit Hingabe zu entfernen? Das sind die positiven Fragen.

Wechseln wir zu den bekannten Fragestellungen - Welche oralen Erkrankungen sind die häufigsten? Was sind die Hauptursachen? - fühlen Sie sich direkt in meiner heutigen Thematik "Zuhause".

Bakterielle biofilminduzierte Infektionskrankheiten sind die meisten oralen Erkrankungen: Karies, Gingivitis, Parodontitis, Mukositis, Periimplantitis... Der Auslöser für diese Hart- und Weichgewebsschädigungen ist der dentale Biofilm. Was können wir tun?

Welche Möglichkeiten gibt es in der täglichen Prophylaxe-Sitzung, den Biofilm unserer Patienten schonend und komplett zu zerstören? Schall-, Ultraschallgeräte, Air Polishing, Handscaling ... Welche Instrumente bzw. Geräte wählen Sie wann aus?
Samstag, 18.04.2015
09:00-09:45
Seit einigen Jahren widmet sich die parodontologische Forschung verstärkt den Zusammenhängen zwischen Parodontitis und systemischen Erkrankungen (z.B. Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Fettleibigkeit und Gelenkerkrankungen). Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass solche systemischen Erkrankungen bei Parodontitis-Patienten im Vergleich mit parodontalgesunden Individuen häufiger vorkommen. Im Mittelpunkt der derzeitigen Forschung steht vor allem die Frage nach der Art dieser Assoziationen, d.h., ob Parodontitis das Auftreten von systemischen Erkrankungen fördert oder ob das gemeinsame Auftreten von parodontalen und systemischen Erkrankungen lediglich auf gemeinsamen Risikofaktoren beruht. Weiterhin ist von besonderem Interesse, ob bestimmte systemische Erkrankungen ein erhöhtes Risiko für Parodontitis darstellen und ob solche systemisch erkrankten Patienten genauso gut auf eine Parodontitistherapie ansprechen. Der Übersichtsvortrag soll in kurzer und übersichtlicher Weise den aktuellen Wissensstand bezüglich der Wechselwirkungen von parodontalen und systemischen Erkrankungen vermitteln.
09:45-10:15
Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets
Parodontitis und Periimplantitis: Unterschiede in Entstehung und Verlauf
10:15-10:45
Pause und Besuch der Dentalausstellung
10:45-11:15
Der Vortrag stellt geschlechterspezifische Unterschiede in Prävalenz und Schweregrad entzündlicher Parodontalerkrankungen, ihre möglichen Ursachen und Konsequenzen für die zahnärztliche Praxis dar. Nach einer kurzen Übersicht über biologische und soziokulturelle Unterschiede zwischen Männern und Frauen wird zunächst die Bedeutung der Gendermedizin für eine interdisziplinäre Zahnheilkunde an konkreten Beispielen erläutert. Aus epidemiologischen Daten können Belege für einen Geschlechtsdimorphismus der Parodontitis abgeleitet werden. Die geschlechtsspezifische Betrachtung des Pathogenesemodells gibt Hinweise auf unterschiedliche Risikoprofile von Männern und Frauen, die für geschlechtsspezifische Betreuungsangebote, insbesondere bei der parodontalen Erhaltungstherapie, genutzt werden können. Der Vortrag soll einen Bogen schlagen vom aktuellen Wissensstand zum Praxisalltag, mit Anregungen und Hinweisen für die Integration geschlechtsspezifischen Wissens in die Parodontologie und die Parodontal-Medizin.
11:15-12:00
Seit langem ist es wissenschaftlich gesichert, dass Rauchen ein signifikanter Risikofaktor für die Entstehung einer Parodontitis ist. Wie ist der Zusammenhang zwischen Rauchen und einer parodontalen Erkrankung zu erklären? Welche therapeutischen Möglichkeiten gibt es für die Patienten dauerhaft rauchfrei zu werden? Welchen Nutzen hat der Patient davon - nicht nur - für die Behandlung seiner Parodontitis? Und welchen Beitrag kann eigentlich das zahnärztliche Team bei der Raucherberatung und -entwöhnung leisten? Die Antwort auf diese Fragen soll der Vortrag vermitteln und damit eine Hilfestellung im täglichen Umgang mit den Patienten bieten.
12:00-12:30
Die Parodontitis zählt zu den häufigsten oralen Erkrankungen. Die entzündlichen Veränderungen am Zahnhalteapparat beruhen auf einer bakteriellen Infektion, die in Abhängigkeit von der individuellen Abwehrlage bzw. der genetischen Disposition auftreten. Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Nährstoffversorgung ebenfalls eine Rolle spielt. Beispielsweise erhöht eine ungenügende Vitamin C-Versorgung das Parodontitisrisiko.
Ein intakter Zahnhalteapparat ist andererseits auch die Voraussetzung für die Aufnahme einer vollwertigen, nährstoffreichen Kost. Liegt jedoch eine fortgeschrittene Parodontalerkrankung vor, können Kauschwierigkeiten und damit eine veränderte Nahrungsmittelauswahl die Folge sein. Einige Studien belegen, dass besonders der Verzehr von frischem Obst und Gemüse bei eingeschränkter Kaufunktion reduziert ist und sich dadurch die Aufnahme bestimmter Vitamine und Mineralien verringert. Dies wiederum kann sich negativ auf die Gesundheit des oralen Systems auswirken.
Diese wechselseitige Beziehung zeigt die dringende Notwendigkeit, in der zahnärztlichen Praxis das Augenmerk auch auf die Ernährung zu richten. Dafür stellt der Tagungsvortrag die Zusammenhänge dar und erläutert Möglichkeiten für die Umsetzung in der zahnärztlichen Praxis.
12:30-14:00
Mittagspause und Besuch der Dentalausstellung
14:00-15:30
Bei der parodontologischen Behandlung nach dem neuesten medizinischen Stand weist die Berechnung nach BEMA den Behandler/ die Behandlerin in die Schranken.
Um auch dem gesetzlich versicherten Patienten eine optimale Behandlung gewährleisten zu können, ist die Vereinbarung von Privatleistungen aus betriebswirtschaftlicher Sicht unumgänglich.
In diesem Workshop werden Ihnen die Möglichkeiten und Grenzen der Vereinbarung parodontologischer Behandlungen aufgezeigt und ein optimales Behandlungskonzept aus Sicht der Abrechnung erstellt.
14:00-15:30
• Die Mitarbeiterin als Markenbotschafterin der Praxis
Zeitgemäße Umgangsformen im Praxisalltag
Behavioral Branding für zahnärztliche MitarbeiterInnen
Mitarbeiterinnen vertreten die Praxis im Praxisalltag und pflegen engen Kontakt zu Patienten.
Persönlich, am Telefon und per Praxiskorrespondenz.
Bei jedem Kontakt eines Patienten mit der Praxis bewertet dieser neu, wie sehr auf seine Erwartungen an Wertschätzung, Interesse und Respekt eingegangen wird.
Wenn es der Praxis gelingt, die Erwartungen von Patienten nicht nur zu erfüllen, sondern zu übertreffen, wird der begeisterte Patient der Praxis treu bleiben und sie weiterempfehlen.
Seminarinhalte:
• Update Umgangsformen am Telefon, im persönlichen Kontakt und in der
Praxiskorrespondenz
• Stellen Sie noch zufrieden oder begeistern Sie schon?
• Wertschätzung - Interesse - Respekt im Umgang mit Patienten und im
Team
• Das Erste prägt, das Letzte bleibt
• Benimm ist "in"
• Das Praxisknigge-Konzept
• Mehr Betreuungsqualität, mehr Patientenorientierung, mehr Service
• Aufbau einer positiven Praxis- und Teamkultur durch exzellente
Umgangsformen
14:00-15:30
Praxismarketing ist inzwischen zur Notwendigkeit geworden. Dabei kommt es nicht nur darauf an, sich Ziele zu setzen und zu verfolgen, sondern vor allem alle Praxisaktivitäten darauf auszurichten, die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten zu erkennen und zu erfüllen. Dermaßen begeisterte Patienten sind nicht nur treue Stammpatienten, sondern empfehlen ihre Praxis auch wärmstens weiter.
Eine von vielen Möglichkeiten dazu ist der Mundhygiene-Shop. Dieser ist nicht nur eine zusätzliche Einnahmequelle, sondern ein Serviceangebot an die Patienten. Worauf Sie achten müssen, damit dieser Service ohne Komplikationen verläuft, erfahren Sie in diesem Workshop.
16:00-17:30
Kommunikation ist wichtig: Kommunikation ist schwierig. Singles bemühen sich, Kommunikation als Flirt-Instrument einzusetzen - Paare beklagen reduziertes gegenseitiges Verständnis. Schön für die Psychologen. Ihre Wartezimmer sind voll!

Wie sieht es in der täglichen Praxis aus?

Erfolgreiche Gespräche in Beratung und Instruktion - Grundlagen
Nette und Andere: Junge und Große
Zuhören und Beziehungen aufbauen
Vertrauen und Wertschätzung wachsen lassen
Tipps und Tricks für den Praxisalltag
Patienten (heraus)fordern
Motive, Motivierung und Motivation - was braucht's?

Wie sprechen wir unterschiedliche Zielgruppen altersgerecht an?
Mundgesunde, Zahnersatz-, Paro-, Gingivitis-, Karies-, Implantat-Patienten etc.

Mein Tipp:
Schenken Sie Ihren Patienten Anerkennung, Aufmerksamkeit - fragen Sie nach seinem Anliegen!
16:00-17:30
Minimalinvasive bis hin zu mikrochirurgischen Verfahren gehören bei parodontologischen Eingriffen zum Standard. Deshalb spielen beim Assistieren gewebeschonende Halte- und Absaugtechniken eine entscheidende Rolle. Der Einsatz von grazilen Instrumenten, atraumatischem Nahtmaterial sowie spezifischen Materialien für die Regeneration des Gewebes sind wesentlich. Das fordert von der chirurgischen Assistenz ausreichende Kenntnisse über den sachkundigen Umgang. Parodontologische Eingriffe verlangen ein großes Maß an Konzentration und sollen deshalb störungsfrei ablaufen. Dafür muss alles perfekt vorbereitet sein. Geräte und Instrumente müssen einwandfrei funktionieren. Die Patienten brauchen für diese speziellen Eingriffe besondere Betreuung und Führung. All diese Punkte wird Ihnen der Vortrag erläutern.
16:00-17:30
Alle Patienten erfordern die Einbindung in ein Recall-System, beginnend mit Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Individualprophylaxe. Besondere Relevanz erhält das Recall bei parodontal erkrankten Patienten. Im Rahmen der unterstützenden Parodontitis Therapie
( UPT ) erfolgt eine Risikoeinschätzung, abgestimmt auf Allgemeinanamnese, Medikationen,
Rauchen, Sondierungstiefen sowie Ergebnissen des BOP ( Bleeding on Probing ).Genannte Parameter fließen in das zu empfehlende Behandlungsintervall ein.
Entsprechendes Behandlungsvorgehen - supra- sowie subgingivale Maßnahmen ergeben sich aus den ermittelten Befunden. Unterschiedliche maschinelle sowie instrumentelle Vorgehensweisen bieten sich hierfür an. Mundhygienemaßnahmen sind individuell den motorischen, mentalen sowie physischen Möglichkeiten der Patienten anzupassen. Unterschiedliche klinische Situationen, wie Implantate, Prothetik etc. erfordern unterschiedliche Vorgehensweisen.
Aktuelle Behandlungsmöglichkeiten sowie kritische Beurteilungen der Vielzahl von Mundhygieneartikeln sollen in dem Seminar erarbeitet und individualisiert werden.
16:00-17:30
In der minilu Academy kann jeder noch was lernen. In unterhaltsamer Form werden wertvolle Tipps und Anwendungshilfen zu kleinen Reparaturen und Tätigkeiten in der Praxis gezeigt. Die Themen variieren von "wie tausche ich einen Turbinenrotor oder die Lampe an der Behandlungseinheit?" bis zum "perfekten Abdruck". Herr Gärtner wird hierbei durch einen erfahrenen Technik-Engel unterstützt, der dir die Handgriffe live demonstriert. Mit diesen Kniffen wirst du der Star in der Praxis.
Ort:
Maritim Hotel Berlin
Stauffenbergstraße 26
10785 Berlin
Deutschland
Tel.: 030 20650
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